1 Mai 2025
Fluginsekten, Haushalte
Sobald die Temperaturen steigen, lassen sich Wespen und Hornissen vermehrt blicken. Besonders im Spätsommer können sie zur echten Geduldsprobe werden. Doch auch wenn sie oft als lästig empfunden werden, sind sie wichtige Nützlinge: Sie jagen Schädlinge und helfen bei der Bestäubung. Erfahren Sie, warum sich Wespen in unserer Nähe aufhalten, welche Mittel helfen, wie Sie sich richtig verhalten und wann professionelle Hilfe nötig ist.
In der Schweiz sind vor allem die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica) weit verbreitet. Beide Arten sind anpassungsfähig und nisten gerne in Rollladenkästen, Dachvorsprüngen oder unter Ziegeln. Auch in unterirdischen Hohlräumen wie in verlassenen Mäusebauten können sie ihre Nester bauen.
Warum kommen Wespen zu uns?
Wespen suchen nach Futter. Im Frühling brauchen sie viel Eiweiss, um ihre Larven zu füttern, darum sind sie dann besonders an Fleisch und proteinreicher Nahrung interessiert. Im Spätsommer dagegen suchen sie Zucker, um ihren eigenen Energiebedarf zu decken, weshalb sie auf süsse Getränke, Früchte und Desserts fliegen.
Viele greifen zuerst zu altbewährten Hausmitteln oder Tricks, um Wespen fernzuhalten. Einige davon können im Alltag tatsächlich unterstützen, während andere kaum wirken oder eher kontraproduktiv sind. Hier finden Sie eine Zusammenstellung von den wichtigsten Massnahmen:
Essen und Getränke abdecken:
Wespen werden vor allem durch den Geruch von süssen oder eiweisshaltigen Lebensmitteln angelockt. Deswegen Getränke im Freien stets abdecken und Fleisch und Früchte nur kurz offenstehen lassen.
Essigwasser zur Reinigung:
Wespen hinterlassen Duftspuren, denen sie und ihre Artgenossen folgen. Regelmässiges Wischen mit einer Mischung aus Essig und Wasser auf Tischen, Geländern oder Fensterbänken kann diese Spuren neutralisieren.
Aromatische Pflanzen und Öle:
Bestimmte Düfte schrecken Wespen ab. Diese Hausmittel haben sich bewährt:
Lavendel, Minze, Basilikum oder Zitronenmelisse auf dem Tisch oder in Blumentöpfen
Ätherische Öle (z.B. Nelke, Zitrone, Teebaumöl) in Wasser aufgelöst und mit einem Spray auf Tischdecken oder am Fensterrahmen aufgetragen.
Scheinfallen lenken ab:
Ein kleines Schälchen mit überreifem Obst abseits des Esstischs kann helfen, Wespen dorthin zu locken. Aber: Niemals Zuckerwasser oder Honig als Lockstoff verwenden – das zieht noch mehr Wespen an!
Nicht pusten oder schlagen: Kohlendioxid aus der Atemluft löst bei Wespen Alarmbereitschaft aus. Auch hektische Bewegungen machen sie nervös und aggressiv.
Das Nest nicht selbst entfernen: Das ist gefährlich, besonders bei grossen Völkern oder schwer zugänglichen Nistplätzen. Zudem sind manche Arten geschützt.
Klebefallen und Giftköder vermeiden: Diese Methoden sind nicht nur ineffektiv, sondern oft auch tierquälerisch und umweltschädlich.
Hornissen sind in der Schweiz nicht gesetzlich geschützt, wie es in einigen Nachbarländern der Fall ist. Dennoch gelten sie als schützenswert, da sie eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielen. Sie gelten als weniger aggressiv als Wespen und sind dämmerungsaktiv, stellen also im Laufe des Tages kein grosses Problem dar. Anders als Wespen interessieren sich Hornissen kaum für menschliche Nahrung und verhalten sich in der Regel sehr friedlich. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Fliegen, Mücken und anderen Insekten. Sie sind also echte Nützlinge.
Kommt man einem Hornissennest jedoch zu nahe, können sie sich bedroht fühlen und verteidigen ihr Nest. Deshalb gilt: Halten Sie ausreichend Abstand, versperren Sie nicht die Flugbahn und vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
Wann braucht es Profis?
Einzelne Wespenbesuche sind meist harmlos und lassen sich mit einfachen Mitteln gut handhaben. Doch in bestimmten Fällen sollte man nicht zögern, eine Fachperson zu kontaktieren, etwa wenn sich ein Wespennest in unmittelbarer Nähe zu Wohnräumen befindet. Auch bei Allergikerinnen und Allergikern im Haushalt ist besondere Vorsicht geboten, da ein Stich lebensbedrohlich sein kann. Zudem empfiehlt sich professionelle Hilfe, wenn sich die Wespen auffallend aggressiv verhalten oder es zu gefährlichen Situationen kommt, wie durch frequente Wespenbesuche. Unsere geschulten TechnikerInnen stehen Ihnen in solchen Fällen schnell und sicher zur Seite.